Großer Andrang beim Bürgerforum der CDU zur Zukunft der Housing Area – Anwohner gegen die Pläne von OB Ebling

09.05.2018

Mehr als 120 Menschen besuchten die Veranstaltung der CDU Gonsenheim zum Thema „Zukunft der Housing Area – Bürgerbeteiligung jetzt, statt Streit der Bürgerinitiativen“.

Bei einem Gang über die ehemalige Unterkunft von US-Soldaten, informierten die Gonsenheimer Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU) und der Landtagsabgeordnete Gerd Schreiner (CDU) über die aktuelle Nutzung als Flüchtlingsheim und die Pläne der Ampelkoalition. Denen zufolge soll das Areal von der Wohnbau Mainz GmbH erworben  image1werden. Gemäß einem Antrag der rot-grün-gelben Rathausmehrheit, der am Mittwoch im Stadtrat Thema sein wird, soll dort sozialer Wohnraum „maximal“ erhöht werden. Der Bestand an Grünflächen solle hingegen nur „nach Möglichkeit“ erhalten bleiben. MdL Gerd Schreiner skizzierte hierbei, dass eine solche Umsetzung den Bau von Sechs-Geschossern zur Folge haben könnte, wo heute lediglich elf Gebäude mit je zwei Etagen stehen. Seiner Meinung nach wäre damit „der Charakter“ der bisherigen Anlage völlig zerstört.

Es folgte ein Bürgerforum mit Kurzvorträgen und Diskussionsmöglichkeiten in den Räumen der Turngemeinde (TGM). Nach Begrüßung durch Sabine Flegel erläuterte der renommierte Denkmalschützer Prof. Dr. Ernst-Rainer Hönes die städtebauliche Bedeutung der Housing Area. Für ihn stellt das Areal ein Kulturdenkmal der Nachkriegszeit dar, dessen Erhaltung ratsam sei.

Schnell entspann sich mit interessierten Bürgern eine angeregte Diskussion. Zur fachkundigen Beantwortung der Fragen war auch der baupolitische Sprecher der CDU Stadtratsfraktion Dr. Gerd Eckhardt hinzugekommen.

Bei rund 20 Wortmeldungen und Fragen wurde die große Skepsis und Ablehnung der Bürger hinsichtlich des Vorhabens der Wohnbau überdeutlich. Auch aus Finthen, Hartenberg-Münchfeld und Bretzenheim waren diese gekommen, um ihrem Ärger Luft zu machen.

Sabine Flegel sagte, dass die Gonsenheimer nach ihrer „vorbildlichen ehrenamtlichen Arbeit in der Flüchtlingshilfe“ es verdient hätten, dass „nicht über ihre Köpfe und gegen ihren Willen über das Areal entschieden wird!“ Trotz des nicht zu leugnenden Mangels an Wohnungen und Häusern, sei Wohnraum vor allem Lebensraum, betonte die amtierende Ortsvorsteherin.

Ein Bürger erinnerte daran, dass es nicht lange her sei, dass Dezernent Kurt Merkator (SPD) vor Ort gewesen sei und beteuert habe, dass das Areal für die Wohnbau nicht von Interesse sei. „Diese Aussage erweist sich jetzt als falsch“, er habe kein Vertrauen mehr in die Stadtregierung.

Abschließend betonte Fritz-Bernhard Stähler (Vorsitzender CDU Gonsenheim), dass das 3,6 Hektar große Grundstück – ohne den Wert der Gebäude zu berücksichtigen – mindestens 22 Mio. Euro wert sei. „Bei solchen Rahmenbedingungen hat die Verwaltung gefälligst eine Planung vorzunehmen und kann diese nicht an die Wohnbau wegdelegieren. Gemäß einer aktuellen Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, ist der Bedarf an sozial-gefördertem Wohnraum in Mainz eher unterdurchschnittlich“, so Stähler weiter. Der enorme Wohnbedarf in Mainz ziehe sich vielmehr quer durch alle Bevölkerungs- und Altersschichten.

Sabine Flegel bat abschließend alle Anwesenden den Kontakt mit den politischen Akteuren zu suchen. „Der Oberbürgermeister hat auch nach dem Bibelturm nicht verstanden, dass die Bürger gehört werden wollen und sich auch Gehör verschaffen werden.“

Der Abend endete locker in vielen kleinen Gesprächsrunden.

Für Rückfragen:

Fritz-Bernhard Stähler.

Vorsitzender