
GONSENHEIM – Was passiert mit der „Housing Area“ in der Finther Landstraße? Nachdem OB Michael Ebling (SPD) Ende März verkündete, er habe die stadtnahe Wohnungsbaugesellschaft Wohnbau Mainz beauftragt, das Gelände zu erwerben (die AZ berichtete), hat sich nun auch der Ortsbeirat erneut mit dem Thema auseinandergesetzt. CDU, FDP und ÖDP brachten einen Antrag ein, um einen „Generationenpark“ zu schaffen. „Alt und Jung, Behinderte und Nichtbehinderte und kinderreiche Familien und Alleinerziehende mit Kindern sollten die Häuser, die parkähnliche Umgebung und die Kinderspielplätze mit Leben füllen und hier zu sozialverträglichen Preisen wohnen können“, heißt es im Antrag.
Zurzeit sind in den früheren Wohnhäusern der US-Army noch Flüchtlinge untergebracht. Doch ihre Zahlen sinken. In seiner Antragsbegründung fordert Mathias Huber (CDU) den Erhalt der Struktur sowie enge Bürgerbeteiligungen bei der Planung. Als erste Maßnahme wollen die Antragsteller dazu eine Erhaltunsgssatzung erlassen – also ein Gebiet bilden, bei dem es für Änderungen der baulichen Anlage Genehmigungen bedürfe.
Auch Jens Carstensen (SPD) betonte: „Ich möchte festhalten, dass ich dafür bin, dass dieses Gebiet genauso erhalten bleibt, wie es momentan vorzufinden ist.“ Doch er hinterfragt: „Ist die Erhaltungssatzung das richtige Mittel?“ Er kenne Beispiele, wo Häuser trotz dieses Erlasses abgerissen wurden, weil die Bausubstanz nicht mehr in Ordnung war. Mit Aussagen wie „die Bausubstanz ist ok“, wie sie beispielsweise Wolfgang Oepen (FDP) empfindet, sei Carstensen vorsichtig. „Wir sind hier alle keine Fachleute.“
Oepen äußerte außerdem, dass es ihm wichtig sei, von Anfang an zu sagen, was der Ortsbeirat wolle. Die Details seien sekundär, es ginge erst einmal um die Richtung. Doch auch Ute Wellstein (Grüne) hält aus Erfahrung die Erhaltungssatzung nicht für den richtigen Weg. Außerdem vermisse sie die Alleinlebenden in der Aufzählung der potenziellen Nutzer. Dem hielten Christine Zimmer (SPD) und Huber jedoch entgegen, dass die Wohnungen der elf Gebäude mit 105 bis 142 Quadratmetern für diese Gruppe zu groß seien. Zimmer betonte, dass es auch SPD und Grünen nicht darum gehe, das Gelände nachzuverdichten und die Grünflächen durch weiteren Beton zu zerstören. „Das Instrument, das Sie vorgeschlagen haben, ist nicht das richtige.“ Auch jetzt alles festzerren zu wollen, hält sie für falsch. Es sei gut, wenn ein stadtnahes Unternehmen das Grundstück erwerbe, da dies preiswerter erfolge als bei Privaten, wodurch auch die Mieten billiger werden könnten.
Am Ende stimmten acht Personen für den Antrag, vier dagegen und es gab zwei Enthaltungen.
Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz
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